hat mit rund 21m Durchmesser den größten Bauschacht der gesamten Aquädukttrasse.
Gelegen zwischen dem Wadi Defur und dem Wadi Ain et Turab verläuft dieser Tunnelbereich unter dem in diesem Bereich maximal 488m asl hoch gelegenen Dhar Defur Hochplateau. Die maximale Überdeckung liegt so bei über 77m .
Der folgenden Darstellung entnehmen Sie bitte auch weitere Informationen:
Besonders interessant ist hierbei der im November 2009 von mir gefundene größte Bauschacht der gesamten Aquädukttrasse.
Bei einem Durchmesser an OK Gelände von 21 x 23 m (Höhe 462m asl) verjüngt sich dieser auf ca. 8m Tiefe auf rund 17m. Hierbei ist der anstehende Felshorizont bereits zu erkennen. Durch permanent eingebrachten Bauschutt und Müll der in der Nähe wohnenden Bevölkerung, ist der Bauschacht auf dieser Höhe (ca.454m asl) angefüllt. Aufgrund der enormen Abmessungen ist allerdings auszuschließen das der Bauschacht komplett bis zur Fließsohle des Aquäduktes verfüllt ist.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass dieser Bauschacht zur Belüftung (hierzu hätte ja eine wesentlich kleinerer gereicht), aber vor allem zum Heben der Aushubmassen benötigt wurde, da hier auf mind. 500m Aquäduktlänge, wegen der Höhe und aus Effizienzgründen, keine weiteren Schächte aufgefahren werden konnten. Beim konsequenten Einhalten der vorgegebenen Richtung und Neigung konnte der Tunnelabschnitt im Wadi Ain et Turab nicht falsch ankommen, aber auch Lagefehler von +- 10m in der Achse, oder Höhenfehler waren Aufgrund der Topographie in diesem Wadiabschnitt tolerierbar und zu korrigieren.
Eine weitere Erkundung konnte ohne hinreichende Absicherung nicht vorgenommen werden. Aus ingenieurtechnischer Sicht ergeben sich folgende Lösungsansätze, welche ich hier auch zur Diskussion stellen möchte.
- Der Bauschacht wurde auf seiner gesamten Tiefe von 47m unter OK Gelände mit nahezu dem gleichem Durchmesser errichtet. Hierin wurden dann auf mehreren Ebenen zueinander versetzte Hubebenen ( aus Holz) errichtet, um den Abraum heben zu können.
- Der Bauschacht verjüngt sich in einer unbekannten Tiefe (nur etwas unterhalb der heutigen Verschüttung) zu der "normalen" Größe, so konnte auf jeden Fall der Abtransport des Abraums optimiert werden. Dies ist aber plausibel nur Vorstellbar, wenn das Erdreich bis zu dieser unbekannten Höhe nicht tragfähig gewesen wäre. Entsprechend den Bildern beginnt der massive Fels, aber bereits oberhalb des heute noch vorhandenen Niveaus in 8m Tiefe unter OK Gelände.
- Die ursprüngliche Bodenebene des Bauschachtes bildete mit zwei gegenläufigen Bauschächten eine "tiefergelegte" Basislinie, welche zur besseren Orientierung über die lange Berg-/Plateau-querung notwendig geworden war. (Wäre hierzu jedoch diese Form notwendig gewesen?)
Ergänzend stellt sich in jedem Fall die Frage wie die große geöffnete Fläche des Bauschachtes am Ende des Bauprojektes abgesichert bzw. verschlossen wurde. Musste hier gegebenenfalls ein Steinernes Gewölbe eingezogen werden, welches auch heute noch existiert !!!?? und so das heutige innere Niveau erklären könnte? Für den am oberen Ende des Wadi Defur gelegenen Bauschacht, war eine solche Sicherung ( wegen anfallendem Oberflächenwasser, Erdreich und möglichem Versturz), welche sonst zu Schäden am Aquädukt geführt hätte, definitiv notwendig.
Sollten dem interessierten Leser entsprechende Lösungsvorschläge aus Literatur, antikem oder auch mittelalterlichem Bergbau bekannt sein, würde ich mich über Kontakt freuen. Senden Sie einfach eine Email an mail@dekapolis-aquaedukt.de
Der Qanat Fir'aun ist jenseits des Bergplateaus im Wadi Ain et Turab wieder zu finden.