, ist dies auch die Bischofsstadt Chrysopolis in Arabia ?
Für diese Behauptung möchte ich hier ein paar Belege anführen, welche selbstverständlich mit den archäologischen Befunden übereinstimmen müssen und so nur ein Hilfsmittel sein können.
Als ich 2002 das erste mal das Wadi ez Zerka hier besuchte, fiel mir zum einen der Hohe Rücken zum westlich gelegenen Tell auf,welcher mindestens einen Aufweg und vermutlich auch eine alte Wasserleitung in sich verbarg. Ebenso fanden sich, wenn auch teilweise bereits den westlichen Tell herabgerutscht, diverse der spätröm. / byzantinischen Zeit zuzuordnende Säulenbasen und Kapitelle. Am gegenüberliegenden nördlichen Berghang gab es einige wenige Reste einer alten Aquädukttrasse. Beim 2. Besuch 2004 führte ich eine Gruppe unter Herrn Prof. J.Jeremias zu den Tullul. Ausgrabungen in großem Maß hatten bis zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht begonnen, doch beindruckte uns neben dem herausragenden landschaftlichen Aspekt dieses Ortes, auch das Ausmaß der Ruinenstätten der beiden Hügel. Aus der langjährigen privaten Forschungstätigkeit über das Gebiet des südlichen Syrien und nördlichen Jordanien kam ich jedoch zu folgender These. Bei den zweifelsohne schon weit vor der Zeitenrechnung besiedelten Tullul, handelt es sich sehr gut möglich für die Byzantinische Zeit um das Bistum Chrysopolis in Arabia.
Folgende Belege möchte ich hierfür anführen:
- die prominenten teilweise bossierten Mauern des östlichen Tell und die damals sichtbaren Säulen, Basen und Ornament (Trümmer) weisen auch auf eine Besiedlung in röm./byz. Zeit hin.
- Der Name des alten Flusses Jabbok ,des heutigen Nahr ez Zerka, war zu dieser Zeit nachweislich Chrysohoras (Siehe auch Bezeichnungen von Gerasa aus dieser Zeit)
- Zumindest ist zwischen der Inhaltsbedeutung des damaligen Namens der Diözese und dem Heutigen, eine deutliche Parallele vorhanden. Wenngleich sicherlich auch jeder Reisende in dieser Region die überall überlieferten und für wahr gehaltenen Geschichten von den Goldenen Hügeln ( so ist eigentlich jeder Ruinenhügel ist ein solcher, laut Aussage der Bevölkerung) gehört hat und auch hier der aktuelle Name herrühren könnte.
-Die Grenze zwischen den Diözesen entsprach weitesgehend den ehemaligen röm. Provinzen Pal. I ,Pal. II , Arabia / Pal.III und verlief hier am östlichen Jordangraben ( Ghor) entlang. Das am westlichen Talausgang liegende Der Alla, welches mit Amathous in Pal. identifiziert wird, gehörte so bereits zur Erzdiözese Ceasarea (Pal. I ), während Gerasa nordöstlich und Bacatha in Ara. südöstlich von den Tullul gelegen, dem Erzbistum Bostra zugeordnet waren.
All dies sind sicherlich nur Vorschläge und Ansätze zur Identifizierung und jegliche Inschriftliche Zuordnung wäre um einiges präziser, doch vielleicht kann ich hiermit eine Diskussion zu diesem Thema in gang setzen und so zur Lösung beitragen.