und nach der Brücke über das Wadi edh Dahab,
verläuft der Qanat Fir'aun die tiefergelegene Ebene nördlich Dera'a umlaufend, in Richtung Osten und näherte sich dann von Norden der Ortslage Nueme. Hier die alte römische Straße kreuzend, verlief die Hauptleitung in Richtung der Jisr el Mesari Brücke. Die Nebenleitung als Druckleitung lief parallel der Straße zum Pharaosturm und von dort über die Brücke im Tal zum Nymphäum "Hammam Siknany".
Bei dieser beschriebenen Aquädukttrasse handelt es sich tatsächlich und bestätigt durch die Höhendaten, um den eigentlichen Qanat Fir'aun. Diese Trasse wird auch durch verschiedene Reisebeschreibungen mit entsprechenden Angaben bestätigt. ( Freshfield 1869, Baedeker 1875 )
Auch hier wird die Entfernung mit 45min von Dera'a angegeben, doch hier wird eindeutig auf die Straße nach Bosra bezug genommen, auf welcher man dem Qanat Fir'aun "begegnete" , ebenso wie D.Freshfield in Anerkennung der gewaltigen Dimensionen der Jisr el Mesari Brücke , wie Wetzstein von einer "bold Bridge" (frei übersetzt --kühne Brücke-- exakt wie Wetzstein) sprach. Scheinbar ohne jegliche Vermessung schätzte er die Brückenhöhe auf 80 foot, entsprechend 24,3m Höhe. Da auch die Höhenangabe über dem Wadi ez Zedi-Bett bei Wetzstein sehr ähnlich ist ( 40 Ellen, entsprechen im damaligen Sprachgebrauch meist ca. 55-60 cm) ist im Resümee von einer Verschreibung Wetzsteins auszugehen, da er wie aus dem Kontext klar wird, nie in westlicher Richtung tatsächlich Reste einer solchen Brücke gesehen hat und es in Anbetracht der tatsächlichen Aquäduktfließhöhe, sowie der Topographie des Zedi Tales dort eine Brücke dieser Höhe auch nicht gegeben haben konnte. Vielleicht haben sich aber auch nur verschiedene zugetragene Geschichten bei Wetzstein ungewollter Weise miteinander vermischt. Gleiches gilt ja auch für die erstmalig, jedoch auch sehr poetisch bei Wetzstein beschriebenen unterirdischen Fluchtstädte der Bevölkerung, mit ganzen Plätzen, Marktständen und Straßen, welche sich nach G.Schumachers Aufmaß mit durch schnittlich 12 m² für die Plätze und 50-60 cm Breite und 80-120 cm Höhe in Wirklichkeit doch recht klein ausnahmen.
Da aus den alten Luftbildern und den berechneten digitalen Höhenmodellen mitsamt den Nennungen in den Reisebeschreibungen eindeutig klar wird, das der Qanat Fir'aun in seiner ursprünglichen Ausführung nordöstlich großzügig um Dera'a herumgeführt wurde, so steht auch außer frage, dass das von G.Schumacher erwähnte Aquäduktsystem, welches sich aus Richtung Nordwest von der Ortschaft Otaman direkt nach Süden verlaufend Dera'a näherte, ein 3. separates System war, welches sich zeitlich nur plausibel deutlich nach dem Qanat Fir'aun einordnen lässt. Es ist möglich dass diese Leitung das überschüssige Wasser nach einem eventuellen Einsturz der Jisr el Mesari in das antike Adraha transportierte. Details hierzu finden Sie unter "Adraha's Druckleitung"(Direkt zur Druckleitung Adraha's) dargestellt und beschrieben.
Zur ursprünglichen Hauptleitung des Aquäduktes und der großen Brücke Jisr el Mesari über das tiefe Tal des Wadi ez Zedi gelangen Sie hier!